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Ein historisches Tor für Rees


Rees/Rüthen. Es ist ein wahrer Blickfang: Der kulissenartige Nachbau eines historischen Stadttores für verschiedene Veranstaltungen. Das stand nach dem 825-jährigen Jubiläum der sauerländischen Stadt Rüthen für einen niedrigen dreistelligen Betrag zur Verfügung. „Diese einmalige Chance konnten wir uns mit Blick auf unser 800-jähriges Jubiläum nicht entgehen lassen“, erklärt Jörn Franken, Leiter der Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit, Stadtmarketing, Tourismus und Kultur die Motivation zum Ankauf des Tores, dessen Materialwert allein sich auf eine hohe vierstellige Summe beziffern lässt. Es war zudem ein Warenaustausch zwischen zwei Hansestädten, dessen Ursprung auf das vergangene historische Hansefest in Wesel zurückgeht.    
Hier wurde die Stadt Rees auf dieses besondere Ausstattungsstück aufmerksam gemacht: Rüthen bot das Tor zur Weitergabe an eine andere Jubiläumsstadt an – die ideale Gelegenheit, um für eine stimmungsvolle Kulisse bei den anstehenden Feierlichkeiten zu sorgen. Michael Scholten, Projektkoordinator der Reeser 800-Jahr-Feier, nahm umgehend Kontakt zur Stadt Rüthen auf und beide Hansepartner wurde sich einig. Dann galt es noch zu klären, wie die Stadttor-Kulisse nach Rees kommt. Möglich machte das die heimische Wirtschaft. Die Spedition Wwe. Theodor Hövelmann GmbH & Co. KG übernahm den Transport aus dem Sauerland bis an den Niederrhein als Sponsoring-Partner. Die für diesen Zweck kostenfreie Lagerung übernimmt die Stadtwerke Rees GmbH. Mitarbeiter des Bauhofbetriebs unterstützten beim Ausladen sowie Einlagern der Einzelteile und kümmern sich um den zukünftigen Auf- und Abbau der Kulisse. 
Projektkoordinator Michael Scholten betont den gemeinschaftlichen Ansatz des bevorstehenden Jubiläums: „Wir wollen unser Festjahr 2028 gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit unseren Vereinen, Firmen und Einzelhändlern in Rees und den Ortsteilen feiern. Dabei werden Ehrenamt, Engagement und Sponsoring eine große Rolle spielen, sodass unser Stadtjubiläum einerseits authentisch bleibt und andererseits zu Rees und den hier lebenden Menschen passt. Auch im Hinblick auf die Finanzen ist dieser Ansatz unbedingt geboten.“

Zugleich zeigt sich die Stadt Rees dankbar für die Unterstützung aus der lokalen Wirtschaft, wie Jörn Franken betont: „Ohne das Engagement der roten Hövelmänner, der Stadtwerke und des Bauhofs hätten wir das Angebot aus Rüthen ausschlagen müssen. Das Stadttor wird dazu beitragen, dass wir bei unserem Stadtjubiläum auch die Atmosphäre einer mittelalterlichen Hansestadt schaffen, die unsere Reeser Geschichte einbezieht und an die vielen Generationen vor uns erinnert.

Das historisch anmutende Stadttor soll bereits im kommenden Jahr für einige Tage an geeigneter Stelle in Rees aufgestellt werden. Denn im Mai 2026 startet der „800-Tage-Countdown“ für die Vorfreude auf den runden Geburtstag der Stadt Rees am 14. Juli 2028.
Im Sinne der Nachhaltigkeit und im Zuge von Kostenneutralität ist außerdem geplant, dass das Stadttor in wenigen Jahren von Rees aus an andere niederrheinische Städte weiterverkauft wird, die ebenfalls ihre Jubiläen planen. Schließlich erhob der Kölner Erzbischof Heinrich von Molenark in den Jahren nach 1228 noch viele weitere Orte zu Städten. Somit dürfte die historische Kulisse auch dort die Feierlichkeiten aufwerten.