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Mehr als ein Katalog - Ausstellungseröffnung, 31.8.2025


REES. Der Schuh ist eine Fälschung. Von oben herab, musterbehaftet in seiner Wahrhaftigkeit mit einer schemenhaften Sole silhouttiert, offenbart er sich als Abbild eines digitalen Konsum-Kosmos mit vielen Seiten. „Im Internet findet sich eine unendliche Flut an Angeboten mit Katalogfotos, die alle individuell sein wollen, am Ende jedoch gerade aufgrund dessen mit ihrer Gleichheit an Bedeutung verlieren“, sagt die Künstlerin Elisa Kullmann, die ab dem kommenden Sonntag, den 31. August 2025, bis zum 9. November ihre Werke unter dem Titel „LOOP“ im städtischen Koenraad Bosman Museum präsentiert.

Elisa Kullmann macht das Vertraute fremd und eröffnet damit neue Perspektiven auf das Alltägliche. In ihrer künstlerischen Arbeit stehen Kleidung, Muster und Gebrauchsgegenstände nicht für sich selbst, sondern werden fragmentiert, verfremdet und neu zusammengesetzt. Durch diesen Prozess der Wiederholung und Variation entstehen poetische Bildräume, die für sich sprechen sollen. „Die Werke funktionieren ohne Worte. Sonst bräuchte ich die Bilder nicht“, so Kullmann. Die Ausstellung macht Kullmanns charakteristische Arbeitsweise erfahrbar: ein ständiges Wechselspiel zwischen Bildfläche und Betrachtenden, ein offener Raum für Assoziationen und Geschichten, der Fragen stellt, statt Antworten zu geben. Die digitale Welt transformiert Elisa Kullmann ins Analoge mit Themen unserer Zeit: Künstliche Intelligenz, Konsum, gesellschaftliche Wahrnehmung und das Laminiergerät.

Die Ausstellung „LOOP“ ist ein visuelles Experiment, das dazu einlädt, länger hinzusehen, zu verweilen und Bedeutungen neu zu verhandeln. Mit ihrer klaren Bildsprache und subtilen Dekonstruktion des Vertrauten zählt Kullmann zu den spannenden Stimmen einer zeitgenössischen künstlerischen Auseinandersetzung mit Alltagskultur und Erinnerung. „Von Ausstellungsorten erfahren wir Künstlerinnen und Künstler meist in Gesprächen mit anderen Kunstschaffenden. Rees hat hier einen guten Ruf und soll ein interessiertes Publikum haben“, berichtet Elisa Kullmann. Für das Arrangement ihrer Ausstellung habe sie sich intensiv mit dem Raum auseinandergesetzt.

Neben der Begrüßung von Bürgermeister Sebastian Hense zur Eröffnung im Koenraad Bosmann Museum am Sonntag (um 11.30 Uhr) gibt Carla Gottwein von der Kunst-Jury eine Einführung in die Ausstellung. Mattes Wissing begleitet die Veranstaltung musikalisch.

 

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