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Tour-Abschluss mit der Oma im Saal


REES. Eine Sache stellte Ludger Kazmierczak direkt klar: „Der Niederrheiner ist nicht neugierig. Er ist interessiert.“ Und so gab der Klever-Kabarettist und WDR-Journalist in seinem Programm „Schlimmer! Geht immer!“ den rund 500 Gästen im Reeser Bürgerhaus zwei Stunden lang zum Besten, welche schrägen Begebenheiten, Gespräche und Charaktere er tagtäglich mit großem Interesse am Niederrhein und in den Niederlanden beobachtet.

Dabei wurde Ludger Kazmierczak wiederum aus der ersten Reihe erfasst, wie er dem Publikum erklärte. Denn seine Oma Anneliese, die im nächsten Monat 99 Jahre alt werde, hatte den humorvollen Enkel auf der Bühne fest im Blick.

Da stand er nun, mit der Eule auf dem Hemd und dem Schalk im Nacken, lobte überschwänglich Rees („die Königin unter den Perlen des Niederrheins“), teilte kokett gegen Emmerich und noch lieber gegen die Niederländer aus: „Ich habe nix gegen Niederländer, vor allem, wenn sie im eigenen Land sind. Da fallen sie nicht so auf.“

Besonders gern ließ sich das Publikum an alte Zeiten erinnern. Dann schmetterte der Saal gemeinsam die Hits der 80er-Jahre, blickte nostalgisch auf die dörfliche Tanzschule zurück, die aus Bauerntrampeln echte Männer machte und in der die Tanzpartnerinnen noch echte Mädchennamen wie Marion, Michaela, Anja, Petra und Heike hatten.

Ludger Kazmierczak erzählte vom Besuch des Baumarktes, dem „Indoor-Spielplatz für Erwachsene“, von Bus und Bahn, von kuriosen Stadtwappen und komischen Straßennamen. Emmerich hatte dabei mit seinem Eimer, „Hinter dem Schinken“ und dem Amtsgericht in der Seufzerallee schon wieder die Nase vorn.

Der Kabarettist schaute auch in die Zukunft: auf 800 Jahre Rees im Jahr 2028 („man sieht es Euch gar nicht an“) und auf die Landesgartenschau 2029 in Kleve. Seine Vermutung: Rees werde als Parkplatz dienen und aus Kostengründen werden sich die Veranstalter bei dem Botanik-Event wahrscheinlich auf zwei Hochbeete mit Primeln und Stiefmütterchen beschränken. „Dank der vielen Niederländer werden es trotzdem eine Million Besucher pro Tag“, so Kazmierczaks Vermutung.

Mit Tipps für das Weihnachtsfest („Schenken Sie Ihrer Frau keine Personenwaage und kein Cellulite-Massage-Gerät!“) und „Gute Nacht“-Wünschen aus dem Fernseh-Oldie „Die Waltons“ endete die vorerst letzte Aufführung des aktuellen Programms.

Ludger Kazmierczak wies aber schon auf sein neues Soloprogramm hin: „Ich hab` noch nix geschrieben, aber schon Publikum.“ Da kann er sich sicher sein, denn die Premiere am 10. Mai 2026 in der Klever Stadthalle ist bereits ausverkauft. Zum Glück gibt es aber einen Zusatztermin am 11. Mai.


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