REES. Abwechslungsreiche Klangwelten an vielen Ecken boten die diesjährigen Reeser „Tage der Musik“. „Es war ein Zusammenkommen der Gemeinschaft und der musikalischen Leidenschaft vor und auf den Bühnen“, resümieren die Koordinatoren Christian Lehmann und Jörn Franken das Wochenende.
An vier Tagen präsentierten insgesamt über 200 Musikerinnen und Musiker und viele weitere helfende Hände verschiedene Repertoires in Rees und Haldern – alles bei freiem Eintritt.
Den Abschluss bildete am Sonntag das Konzert „Night of Rees“ im Bürgerhaus. Die rund 70 Amateur-, Semi- und Profimusikerunter Leitung von Kilian Florijn boten ein sinfonisch-orchestrales Klangereignis auf höchstem Niveau. Von Ennio Morricones epischer Filmmusik aus Spiel mir das Lied vom Tod über orchestrale Versionen von Pop- und Rocksongs wie Golden Eye (James Bond), All Night Long (Lionel Richie), Impossible (James Arthur) bis hin zu Mercy Street (Peter Gabriel) reichte das eindrucksvoll kuratierte Programm. Die Moderation durch Tim Terhorst machte das umfangreiche und eindrucksvolle Programm kurzweilig und unterhaltsam.
„Das einmal jährlich für dieses Konzert zusammenkommende Orchester vereint Musikerinnen vom Niederrhein über das Münsterland bis ins Ruhrgebiet und in die andere Richtung bis weit in die Niederlande hinein – mit einem Kern aus dem Halderner Blasorchester und den Haldern Strings“.
Der Projektchor, ebenfalls aus lokalen Sängerinnen zusammengesetzt und einstudiert von Matthias Gissing, wurde von einer versierten Band unterstützt: Lennart Blokland (Gitarre), Martin Pfuhler (Bass) und Johannes Bongartz (Piano). Die sechs Solistinnen und Solisten – Maike Winter, Dietmar Wissen, Jörg Thimm, Harald Koster, Mattes Wissing und „The Voice Kids“-Finalistin Khady Doumbia – setzten stimmliche Glanzlichter und sorgten für einige Gänsehautmomente. Mehrere Zugaben und stehende Ovationen der über 450 Gäste waren das positive Ergebnis.
Die musikalische Veranstaltungsreihe, inspiriert vom bundesweiten „Tag der Musik“ des Deutschen Musikrates, ist seit über zehn Jahren fester Bestandteil im Kulturangebot der Stadt – und wird von Jahr zu Jahr vielfältiger. „Es ist eine Herausforderung, die unterschiedlichen Ensembles und Orte zu koordinieren. Wenn wir uns aber die Begeisterung, die Vielfalt und die Resonanz ansehen, dann hat es sich für Rees mehr als gelohnt“, bewertet Jörn Franken von der Stadtverwaltung die Veranstaltung.
Den Auftakt machte dabei das beliebte Klappstuhlkonzert des Gymnasiums Aspel im Skulpturenpark am Donnerstag: Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte präsentierten Popsongs in ungezwungener Atmosphäre. Am Freitag folgte eine musikalische Lesung von „Peter und der Wolf“ für Kinder in der Stadtbücherei sowie das offizielle Eröffnungskonzert in der evangelischen Kirche Rees mit den Haldern Strings und einem vielseitigen Programm von Klassik bis Pop. Später sorgte der Akustik Jam an der Pumpe des Buena Ressa Music Club auf dem Marktplatz für Festivalflair unter freiem Himmel.
Am Samstag zeigte sich die Bandbreite der Reeser Musiklandschaft in voller Stärke: Das Schulzentrum Rees war Schauplatz desbunten „JeKits“-Programms („Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“), gefolgt von einem aufklärenden Instrumenten-Schnuppertag für Eltern und Kinder. Zeitgleich trat erstmalig das Trio „SaraBandE“ mit rockigen Klängen in der Florastraße vor dem Geschäft Alexander Herrenmoden auf. In Haldern füllten Chorklänge die Gotteshäuser: Der Best Age Chor in der katholischen Kirche und der Clara Schumann Kammerchor Düsseldorf in der evangelischen Kirche – letzterer mit der Uraufführung des bewegenden Chorliederzyklus Welke Blätter von Heiner Frost. Am Abend rundete der Buena Ressa Chor das Programm musikalisch an der CAFEBAR 837.5 ab.
Wie bei allen Konzerten war auch hier der Eintritt frei. Alle Mitwirkenden – vom Amateur bis zum Profi – engagierten sich unentgeltlich. Die Finanzierung erfolgt vollständig über Spenden.
Die Tage der Musik Rees 2025 werden von der Stadt Rees, vertreten durch Jörn Frankenin Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Musik Haldern e.V. (Christian Lehmann und Georg Neinhuis) veranstaltet. „Die Veranstaltungsreihe zeigte eindrucksvoll, wie Musik Menschen verbindet – über Generationen, Genres und Grenzen hinweg“sind sich die Organisatoren einig.
Für 2026 ist geplant, weitere Ortsteile in das musikalische Geschehen einzubeziehen. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an die Organisatoren zu wenden.
Tage der Musik 2026
Die Tage der Musik 2026 finden vom 11.-14.06. statt. Interessierte Musikerinnen und Musiker sowie Gruppierungen, die daran teilnehmen möchten, können sich gerne an Christian Lehmann (01722470250) wenden.