news-1729539_960_720.jpg

Rückblick auf 80 Jahre Freiheit


REES. Nach Abschluss des Programms „80 Jahre Freiheit im Grenzgebiet Oude Ijsselstreek und Rees" trafen sich auf Einladung der Stadt Rees noch einmal viele der Beteiligten auf niederländischer und deutscher Seite zum Gedankenaustausch im Rathaus. Der Erste Beigeordnete Andreas Mai nutzte dabei die Gelegenheit, um sich bei allen Beteiligten zu bedanken: „Ihr Engagement ermöglichte Vieles: Völkerverständigung, grenzüberschreitende Zusammenarbeit sowie gelungene Veranstaltungen.“

Die Planungen umfassten seit Jahresbeginn 18 verschiedene Programmpunkte in den Niederlanden und in Deutschland, die auf große Resonanz stießen. Dazu gehörten unter anderem Gedenkveranstaltungen, Filmabende, Autorenlesungen und Vorträge.

Alle Beteiligten betonten die hohe Zahl der Teilnehmenden. Es sind viele grenzüberschreitende Kontakte entstanden, die auch in zukünftigen gemeinsamen Veranstaltungen fortgeführt werden.

An der Organisation beteiligt waren Comité Leefbaarheid Megchelen (CLM), Gymnasium Aspel, Liemers Niederrhein e.V., Stichting De Moezeköttel, Arbeitsgruppe Opdat Wij Niet Vergeten (OWNV), Oudheidkundige Vereniging Gemeente Gendringen (OVGG), Reeser Geschichtsverein RESSA 1987 e.V., der Verkehrs- und Verschönerungsverein Rees e.V. (VVV), Kath. Pfarrgemeinde St. Irmgardis Rees, Ev. Kirchengemeinde Rees, Sigrid Becker für die Familie Josef Becker und die Stadt Rees. 

Anlass des Veranstaltungsprogramms war, dass sich im Jahr 2025 wichtige Ereignisse der Weltgeschichte jährten. Dieses Jubiläum war eine bedeutende Gelegenheit, um die Zerstörungen, die der Krieg sowohl in der Stadt Rees als auch im Gebiet der Oude IJsselstreek hinterließ, zu reflektieren und den Wert von Frieden und Freiheit sowie der grenzüberschreitenden Aussöhnung zu würdigen.

Das Projekt "80 Jahre Freiheit im Grenzgebiet Oude Ijsselstreek und Rees" wurde durch das Interreg-Programm Deutschland-Nederland sowie seinen Programmpartnern ermöglicht und von der Europäischen Union (EU) kofinanziert.

Die Veranstaltungen im Einzelnen:

Am 26. Januar gab es im Reeser Bürgerhaus einen Vortrag der Zweitzeugin Birgit Mair über das Leben der Zeitzeugin Eva Weyl.

Am 27. Januar wurden weitere 14 Stolpersteine durch Günter Demnig in Rees verlegt. Am selben Tag fand am Gymnasium Aspel ein schulinterner Workshop zum Thema: „Antisemitismus, Rassismus und extremer Rechte“ mit Birgit Mair statt.

Am 16. Februar wurde in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt Rees in einer bewegenden Veranstaltung mit den Pfarrern Eiden und Binnenhey des 80. Jahrestags der Zerstörung von Rees mit Zeitzeugenberichten gedacht.

Am 9. März fand der jährliche Gedächtnisgang von Rees nach Megchelen in Erinnerung an die Flucht vieler Zwangsarbeiter aus dem Zwangsarbeiterlager Rees statt. Hier war in diesem Jahr eine besonders hohe Beteiligung zu verzeichnen.

Am 12. März stellte Clemens Reinders sein neues Buch „Zeitzeugen 1939 – 1945“ in der Stadtbücherei vor.

Am 22. März gab es im Bürgerhaus einen Vortrag von Alexander Berkel und Edwin Zweers unter dem Titel „Der Rheinübergang der Alliierten in Rees“ zu den Kriegsereignissen in den letzten Kriegsmonaten und wie der Krieg Rees und seine Ortsteile traf.

Am 28. März sahen zahlreiche Besucherinnen und Besucher eine Ausstellung zur Befreiung von Megchelen in der Martinus-Kirche von Megchelen/NL. Kinder malten Bilder mit Wünschen zum Thema: 80 Jahre Freiheit.

Am 29. März wurde an der Grenze zu Millingen/Rees ein Friedensbaum aufgestellt. Die gemalten Bilder der Kinder wurden in diesen Baum gehangen. Als Abendveranstaltung gab es noch Musik und Tanz. Viele Bürgerinnen und Bürger begleiteten diese Tagesveranstaltung.

Am 2.April wurde im Bürgerhaus in Rees der Film "Krieg am Niederrhein" gezeigt.

Am 8. April fand eine Fahrt zum Lager Westerbork in den Niederlanden statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen dort auf die 89jährige Zeitzeugin Eva Weyl, die mit ihrem Bericht über ihre Erlebnisse als Kind im Lager nicht nur die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Aspel zutiefst beeindruckte.

Am 22. April wurde im Bürgerhaus der Film "Kämpfe um Rees-Groin" gezeigt und stieß auf großes Publikumsinteresse.

Am 29. April fand in De Tempel in Silvolde /NL ein großes Freiheitskonzert mit den Pipes, Drums & Dancers der Royal Canadian Mounted Police (RCMP) und dem Chor „Different Voices“ sowie dem „Fanfare Radboud-Exelsior“ vor einem begeisteten Publikum statt.

Am 30. April fand eine Gedenkveranstaltung am alten Friedhof in Gendringen statt. Sie wurde begleitet durch die Musikerinnen und Musiker der RCMP.

Am 1. Mai gab es in Ulft/NL in einer voll besetzten Sporthalle das zweite Freiheitskonzert der RCMP. Sie wurden dort begleitet von dem Chor „Different Voices“ und den „Gendrigse Orkest Vereniging“

Am 2. Mai fand ein Gedächtnisgang von Megchelen über Gendringen nach Ulft mit 140 Kanadiern auf dem Weg ihrer Vorfahren statt.

Am 6. April wurde gemeinsamen mit kanadischen Musikern der RCMP in Bienen an der Kirche der kanadischen Gefallenen des Rheinübergangs gedacht. Gegen 14 Uhr fand dann ein öffentliches Konzert auf dem Marktplatz in Rees statt.

Am 8.5.2025 fand das Programm seinen Abschluss mit einer geführten Radtour unter dem Titel „Der Weg der Kanadier zu unserer Freiheit“.